schule ohne rassismus07 vorschauAm Berufsbildungszentrum Grevenbroich hat Rassismus keinen Platz. Das haben alle Redner betont. Goran Sucec vom Kommunalen Integrationszentrum des Rhein-Kreis Neuss hat die Auszeichnung offiziell übergeben. Schüler, Lehrer, Landrat und Projektpate freuen sich über die Anerkennung – und über eine Schule, an der aktiv gegen jede Form von Rassismus Stellung bezogen wird.

Bereits zu Beginn der Veranstaltung haben Schülerinnen und Schüler ein Zeichen gesetzt: Auf deutsch, italienisch, türkisch, kurdisch, arabisch, tschechisch und russisch haben sie Mitschüler, Lehrer und Gäste herzlich willkommen geheißen.

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Internationalität ist am BBZ selbstverständlich. „Unsere Schülerinnen und Schüler kommen aus 47 Nationen, also rund einem Viertel aller Länder der Erde.", erklärt der stellvertretende Schulleiter Knud Hansen und sieht darin kein Problem, sondern etwas Besonderes, denn „Vielfalt bereichert!" lautet sein Credo.

Dem stimmt Landrat Hansjürgen Petrauschke gerne zu: „Jeder ist anders und jeder ist gleich wertvoll." Er sieht dabei aber auch die Notwendigkeit, das wir dafür aktiv einstehen müssen. „Vom Selbstverständnis her sind wir alle keine Rassisten, aber im Alltag muss man das auch leben. Wählen gehen reicht nicht. Wir müssen jeden Tag daran arbeiten, dass wir eine weltoffene und friedliche Gesellschaft bleiben – nicht nur in der Schule, auch in der Familie und im Freundeskreis müssen wir Courage zeigen."

schule ohne rassismus06 vorschauIn diesen Zusammenhang lassen sich auch die Worte des Projektpaten einordnen. Michael Rubinstein (Geschäftsführer des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden Nordrhein) stellt fest, dass es leichter ist, gegen etwas zu sein, als sich für etwas auszusprechen. Auch eine Aussage wie „Ich bin gegen Rassismus" geht den meisten Menschen leichter über die Lippen als die Botschaft „Ich bin für das Miteinander".schule ohne rassismus04 vorschau

Wichtig ist vor allem, Sensibilität für den alltäglichen Rassismus in der Sprache zu entwickeln und dagegen Stellung zu beziehen. „Denkt darüber nach, was in Fußballstadien gebrüllt wird, wie ihr mit euren Mitschülern redet, welche Aussagen in populären Musiksongs getroffen werden", fordert Goran Sucec auf, „und überlasst diesen Leuten nicht die Bühne; sonst wird der Rassismus irgendwann zur Mehrheitsmeinung."

Die Bühne hat er anschließend denjenigen überlassen, die am BBZ den größten Beitrag gegen Rassismus leisten: den Schülerinnen und Schülern, aber auch den Lehrern Stephanie Schmitz und Christoph Borries, die das Projekt vorangetrieben und die Auszeichnungsfeier moderiert haben.

Der Abschluss hat wieder symbolischen Charakter gehabt. Landrat Hansjürgen Petrauschke hat den ersten Weckmann angeschnitten, denn schließlich ist der 11.11. der Gedenktag für St. Martin. Und der Ungar St. Martin, der sich als Soldat im römischen Heer geweigert hat, gegen Franzosen in den Krieg zu ziehen und stattdessen sein Habe geteilt hat, ist sicher einer der prominentesten Rassismusgegner.

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